Klassische Homöopathie

Klassische Homöopathie

“Die Homöopathie heilt durch die im inneren Wesen der Arznei verborgene, fast geistartige Kraft.”

Clemens von Bönninghausen

Seit über 20 Jahren wende ich die Klassische Homöopathie an. Hierbei werden zunächst in einem ersten Gespräch die Krankengeschichte und sämtliche Beschwerden des Patienten in allen Einzelheiten erfragt. Danach arbeite ich das individuelle Heilmittel aus.


Die Klassische Homöopathie wurde von Samuel Friedrich Hahnemann begründet und basiert auf dem Prinzip „Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt“ wird.
Dabei wird in jedem speziellen Krankheitsfall das Mittel gewählt, das bei Gesunden eine Reihe krankhafter Erscheinungen hervorgebracht hat, die den Beschwerden die man heilen möchte ähnlich sind. So wird z.B. bei Magenkrämpfen ein Mittel verschrieben, das beim Gesunden derartige Magenkrämpfe erzeugt. Im Gegensatz hierzu wird in der allopathischen Medizin versucht die Krankheit durch das ihr Entgegengesetzte zu heilen. Hierzu gehört die allgemeine Verwendung von fieberunterdrückenden, stopfenden, abführenden, betäubenden und schlaferzwingenden Mitteln in starken Gaben. Diese Methode, die in gewissen Fällen, z.B. bei unheilbaren Krankheiten, berechtigt ist, hat in den meisten Fällen für den Kranken große Nachteile zur Folge, da die Arzneimittel, um ihre momentan erleichternde Wirkung auszuüben, in immer stärkeren Gaben verabreicht werden müssen.

 

In der Klassischen Homöopathie werden nur solche Mittel zur Heilung von Krankheiten verwendet, deren Wirkungen auf den menschlichen Organismus zuvor durch sorgfältige Prüfungen an gesunden Menschen erforscht worden sind.

 

Die nach dem Ähnlichkeitsgesetz der Homöopathie gewählten Mittel werden nur in geringen Mengen gegeben, da sich ansonsten die Krankheit deutlich verschlimmern würde; in den kleinen Dosierungen dagegen besitzen dieselben gerade noch so viel Kraft, um in den erkrankten Organen die Reaktionskraft so lange anzuregen und aufrecht zu erhalten, bis der Organismus die Krankheit überwunden hat.

 

Durch die homöopathische Zubereitung werden die chemischen, krankmachenden Eigenschaften der Arzneien sehr bedeutend abgeschwächt und gleichzeitig die therapeutische Wirksamkeit erhöht. Gewisse Substanzen, wie z. B. Kalk, Holzkohle oder Kieselsäure sind in unzerteiltem Zustand gänzlich unwirksam. Sie werden erst durch wiederholte Verdünnung und Verreibung heilkräftig, da sie hierdurch wesentlich an wirksamer Oberfläche gewinnen und vom Körper leichter resorbiert werden können.
Durch das Potenzieren werden die Teilchen des Arzneikörpers äußerst fein verteilt. Durch diese Feinheit der Stoffteilchen können sie an jede Stelle im Körper gelangen, wo sie gebraucht werden. Außerdem wird nach Reichenbach durch Reiben und Schütteln der Ausgangssubstanzen odischer Lebensmagnetismus freigesetzt und die Heilkraft des Mittels dadurch erhöht. So zerteilt die Homöopathie das Sichtbare ihrer Arzneistoffe, damit die innersten, unsichtbaren Eigenarten derselben sich umso freier ausdrücken können.
Wie bei einem Samenkorn, das zu einer neuen Pflanze werden soll, werden die sichtbaren Teile des Korns zerstört, nur der unsichtbare, im Kern liegende Keim bleibt bestehen und entwickelt sich in ein neues, höheres und vollkommeneres Dasein.
 
Die Erstanamnese kann sich über ein bis zwei Stunden erstrecken, kann aber durchaus auch länger dauern.
Hierbei wird z.B. erfragt unter welchen Umständen die Beschwerden sich verbessern oder verschlechtern, zu welchen Uhrzeiten die Beschwerden auftreten, wie sich die Beschwerden anfühlen oder ob es auffällige Begleitsymptome gibt.
Auch Kleinigkeiten, die dem Patienten unwichtig erscheinen, können für die Mittelwahl entscheidend sein.
 
Im Anschluss an dieses Gespräch wird der Homöopath dann das entsprechende Heilmittel ausarbeiten. Bei dieser sogenannten Repertorisation werden die herausragenden Symptome des Patienten mit einem homöopathischen Heilmittel in Einklang gebracht. Dieses ausgearbeitete Mittel wird dann in geeigneter Form verordnet.
 
Nach einer längeren Einnahme- und Wirkungszeit von ungefähr 4 bis 6 Wochen wird die Verschreibung dann in der Praxis überprüft und gegebenenfalls wiederholt oder verändert.

So wie der Patient und seine Beschwerden einzigartig sind, so individuell kann auch die Dauer einer homöopathischen Behandlung sein.
Die Heilung von akuten Erkrankungen kann sehr rasch innerhalb von Stunden oder Tagen erfolgen, bei chronischen Erkrankungen bedarf es jedoch häufig Geduld, da bei Leiden, die seit vielen Jahren bestehen, oft mehrere Einzelmittel benötigt werden oder ein Mittel über längere Zeit eingenommen werden muss.
Die Heilung von chronische Erkrankungen hängt außerdem davon ab, wie tiefliegend die Beschwerden sind, wie lange sie bereits bestanden haben und ob eine Familienbelastung vorliegt.
Doch kann meist bereits von Behandlungsbeginn an mit einer allgemeinen Besserung des Befindens gerechnet werden.
 
Wichtig ist während der Behandlung chronischer Krankheiten, dass der Patient Geduld aufbringt und zur intensiven Selbstbeobachtung bereit ist.
Nach der Einnahme des homöopathischen Mittels kann es zu einer sogenannten Erstverschlimmerung kommen. Die Beschwerden des Patienten können sich für kurze Zeit verstärken oder es können frühere Beschwerden kurzzeitig aufflackern. Dies sind jedoch positive Zeichen für die Wirksamkeit des Heilmittels und dürfen nicht unterdrückt werden.
 
In der Klassischen Homöopathie wird der Mensch als Einheit von Körper, Geist und Seele gesehen und behandelt. Daher wirkt das ausgewählte homöopathische Mittel auch immer auf alle diese drei Bereiche und es kann auf allen diesen Ebenen zu einer Steigerung des Wohlbefindens kommen.

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